
Harter Rock, harte Fakten
Gesundheitsamt war mit einem Info-Stand bei „Wallesau ist blau“ vertreten
Stand: 05.09.2025
Blau, laut, hart, Kult – und informativ. Zumindest galt das für den Stand, mit dem das Gesundheitsamt erstmals beim Festival „Wallesau ist blau“ vertreten war. Aus gutem Grund.
Dem Gesundheitsamt Roth-Schwabach ist es ein Anliegen, die Immunschwächekrankheit HIV/AIDS mitsamt ihrem Ansteckungsrisiko nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Lockere Events wie das „Knüppelfrühstück“, das den zweiten Festivalstag einleitet und für das keine Eintrittskarte nötig ist, sind dafür eine beste Gelegenheit. Und in der Tat ergaben sich am Stand zahlreiche interessante Gespräche – zum Kernthema, aber auch darüber hinaus.
„Viele Besucher waren überrascht, was wir an Themen abdecken und an Angeboten haben“, berichtet Susi Möller, die nicht nur „im Amt“ arbeitet, sondern Kontakt in die Helferszene hat. Sie war es auch, die beides zusammengesponnen hat.
„Wir sind aufgefallen“, zieht sie eine zufriedene Bilanz. Zur HIV-Aufklärung hörten sie und ihre Mitstreiter viel Lob. „So ein wichtiges Thema!“ und „Sowas sollte es öfter geben!“, lauteten nur zwei der Rückmeldungen.
Gesundheitsamtschef Dr. Stefan Schmitzer begrüßt die Initiative ausdrücklich und ist sehr angetan von der Eigeninitiative seiner Mitarbeiter. Zum Schlagwort Aids hat er einen klaren Standpunkt: „Wer sich testet, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch die Menschen, die ihm wichtig sind.“ Er weiß: Heute stoppen gut verträgliche HIV-Medikamente die Vermehrung der Viren im Körper. Was viele nicht wüssten: Unter Therapie ist HIV nicht mehr übertragbar. „Umso wichtiger ist es, eine Infektion möglichst früh zu entdecken.“ Zudem dauere es bei Menschen, die erst sehr spät einen HIV-Test machen lassen, lange, bis die Therapie das Immunsystem wieder stärkt.
Das Gesundheitsamt hatte sich Unterstützung aus Reihen der Stadtmission mitgebracht. Deren Mitarbeiterinnen machten unter anderem Schnelltests und führten ausführliche Beratungsgespräche. Als Eisbrecher erwiesen sich oft die angebotenen Kondome oder die „Kondometer“, Maßbänder zur Ermittlung der richtigen Kondomgröße.
Auch außerhalb von Aktionen wie „Wallesau ist blau“ steht das Gesundheitsamt als Ansprechpartner zu diesem und anderen Themen zur Verfügung. Informationen dazu und zum Beratungsangebot finden sich im Internet unter