Beeindruckender Besuch in der Tabea

Es könnte das wohl ungewöhnlichste Präsent sein, das Thomas Zöller je geschenkt bekommen hat: Ein Farbroller mit langem Griff. Eine große Überraschung war das indes nicht, hatte der Pflegebeauftragte der Staatsregierung mit dem „Hilfsmittel“ schon im vergangenen Herbst in Allersberg Bekanntschaft gemacht. Genauer gesagt ist das gute Stück sogar schuld daran, dass es den Landtagsabgeordneten in die Landkreis-Musterwohnung TABEA verschlagen hat – in der er dann anderweitig ins Staunen geriet.

„Schon ein Hammer, mit welchen Kleinigkeiten man den Alltag meistern kann“, entfuhr es Thomas Zöller spontan, nachdem er mit Landrat Ben Schwarz am Esstisch gemeinsam verschiedene Szenen durchgespielt hatte. Einen Suppenteller auslöffeln oder ein Brot mit Butter bestreichen - mit nur einer Hand. Herausforderungen, mit denen Carmen Fuhrmann und Gerhard Kunz nahezu täglich zu tun haben. Die beiden Landratsamtsmitarbeiter sind diejenigen, die die Führungen durch die TABEA – die Anfangsbuchstaben von Technik, Alltag, Barrierefreiheit, Erleben und für Alle - in der Gartenstraße übernehmen. Sie beraten Betroffene und Angehörige zu Hilfsmitteln und barrierefreiem Wohnen und konnten selbst Fachmann Zöller noch einiges Neues zeigen.

An die 900 Führungen jährlich bieten die Berater in der TABEA an, auf der Homepage des Landratsamtes ist ein 360-Grad-Blick, zudem sind digitale Rundgänge möglich. „Einmal war ich sogar live mit China verbunden“, verriet Carmen Fuhrmann, die froh ist, dass der Landkreis schon vor Jahren mit Weitsicht ein derartiges Projekt umgesetzt hat. „Heute wär‘ das wohl nicht mehr möglich und/oder nicht bezahlbar“, sind sich alle einig.

Besichtigt werden kann die Musterwohnung in der Gartenstraße immer donnerstags von 9 bis 13 Uhr, vier Mal im Jahr wird ein „Samstag der Offenen Tür“ angeboten. „Das Schöne an unserer Arbeit ist, dass man den Menschen helfen kann.“ Ein Satz, den der Pflegebeauftragte der Staatsregierung nur allzu gerne unterstrich.

Zöller hatte den Besuch bei der Eröffnung der Landkreis-Demenz-Wochen im vergangenen Herbst spontan zugesagt, deren Ehrengast er war. Schon da war der Landtagsabgeordnete beeindruckt von dem, was „die Rother“ auf die Beine stellen.

Ein Eindruck, der sich bei und mit dem Besuch in der TABEA bestätigen sollte. „Beispiele, wie sie hier gezeigt werden, sind ganz, ganz wichtig, um möglichst lange selbstbestimmt leben zu können“, bescheinigte Thomas Zöller. Die sei eine wertvolle Einrichtung, die „wenn es sie nicht gäbe, man erfinden müsste“.

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