
Der Star der Stunde
Spargelwochen des Landkreises sind offiziell eröffnet
Stand: 28.04.2025
100 Prozent und die noch dazu mühelos erreicht: Der Spargel hatte beim Auftakt der Genusswochen keinerlei Probleme, all seine Gäste zu überzeugen. Und er hatte beste Begleiter: Mit ihm glänzten die Köchinnen der Landwirtschaftsschule, die rund um das Königsgemüse ein Vier-Gänge-Menü gezaubert hatten, das jedem Sternelokal zur Ehre gereicht hätte…
Das las sich wie folgt: Spargelsalat mit Honig-Senf-Vinaigrette, Spargelsuppe mit geröstetem Spargel, Spargel mit Erbsendip und gebratenen Wachteln und Gnocchi. Nachtisch: Zitronen-Mille-Feuille („tausend Schichten Blätterteig“) im Glas. „Sensationell“, zitieren wir einen der Gäste. Ein Kompliment, das Ingrid Bär, Chefin des ausrichtenden Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, allzu gerne teilte und als Ergänzung in die Runde streute: „Wir wollen unseren Spargel zelebrieren“.
Aktuell sind es 28 Betriebe, die im „Rother Gebiet“ (das auch die Stadt Schwabach umfasst) auf knapp 60 Hektar Fläche Spargel anbauen. Jedem einzelnen zollte sie Anerkennung – schließlich sei die Pflege der Sonderkultur zeit- und arbeitsaufwändig. Sie wünschte sich, stellvertretend für das „Eröffnungskommittee“, dass die Verbraucher dies anerkennen würden.
Genau diese Wertschätzung zu erreichen, ist eines der Hauptziele von Stefan Forster und Michael Buchholz von der Kreisentwicklung am Landratsamt, das genau vor diesem Hintergrund die „Spargelwochen“ initiiert hat und fortlaufend bewirbt. Schließlich stecke im Spargel eine Menge Handwerk und Handwerkskunst, die man anerkennen sollte. „Beides sollten wir unterstützen“, bekennen sie Flagge. Sie haben gute Argumente: In anderen Ländern sind Standards niedrig, wie auch die gezahlten Löhne – von langen Transportwegen und einer entsprechend schlechten CO2 -Bilanz ganz zu schweigen.
Das war einer der Punkte, die Manfred Dorner vom Bayerischen Bauernverband allzu gerne aufgriff. „Hier zahlen wir faire Löhne, aber dafür brauchen wir auch Unterstützung.“ Zudem wies er auf eindeutige Qualitätsmerkmale hin: regional, frisch, nachhaltig, hochwertig. „Das muss wieder ins Bewusstsein rücken.“
Genau deshalb gibt es die Genusswochen des Landkreises, die nun bis zum 22. Juni den Spargel in den Mittelpunkt rücken. Aus gutem Grund: Das „königliche Gemüse“ bringt beste Voraussetzungen für einen Energiekick im Frühjahr mit, ist es doch kalorienarm und reich an Vitaminen und Mineralien. Weiterer Pluspunkt: So gesund Spargel ist, so vielseitig sind seine Zubereitungsarten und seine Begleiter vom deftigen Schinken in Bierteig bis zum zarten Saibling.
Stellvertretende Landrätin Ursula Klobe outete sich, ohne mit der Wimper zu zucken, als absoluten Spargel-Fan. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit „mit Spargel im Garten“ – samt der Erläuterungen der Oma nach dem Motto: „Spargel tot, Kirschen rot“. Sie wünschte sich, dass Kreisläufe und Weisheiten der Natur gehört würden.
Gerade in dem Wissen um den großen Arbeitsaufwand dankte sie den Erzeugern für ihre Treue zum „weißen Gold“ – mitsamt dem Hinweis auf den Mindestlohn. „Gute Arbeit muss es wert sein, bezahlt zu werden.“ Nicht zu vergessen: Die Genusswochen sind ideal, um die heimische Gastronomie zu unterstützen und ins Gespräch zu kommen.
Die Genusswochen des Landkreises laden nicht nur zum Besuch in Gaststätten und zum Einkauf beim Direktvermarkter ein. Sie wollen mit einem (neu konzipierten) Gewinnspiel das Bewusstsein für regionale Produkte schärfen. Die Idee: Wer in den Genusswochen Lamm, Spargel, Fisch und Wild vier Mal „aktiv“ war, kann eine entsprechende Gewinnspielkarte einsenden. Dezenter und geschmacklich zarter Hinweis: Auch vier Mal Spargel wären erlaubt…